SCHÖN, DASS SIE REINSCHAUEN ...
... hier erscheinen in unregelmässiger Folge Heiteres, Albernes, aber auch bissige Satire















2012/05/31

Lichter in der Nacht

Wer fotografieren kann, den wird das hier nicht in Erstaunen versetzen. Für mich ist alles Neuland, denn ich habe mich um diese Kunst nie bemüht. Jetzt erkunde ich mit Begeisterung die Möglichkeiten, die meine neue Kamera bietet.  Die Aufnahmen zeigen dieselbe Nachtszene mit unterschiedlich schneller Kamerabewegung.

 




2012/05/27

Mein erster Versuch ...


... eine Tierfigur zu stricken. Ein Schmetterling, wie man unschwer erkennen kann.

2012/05/10

Die Möncken im Rummelsberge

Sage aus Mecklenburg

Unweit Schwerins liegt das Dorf Peckatel, in dessen Nähe ein Hügel liegt, den die Leute den Rummelsberg nennen. In diesem Berge nun sollen die Unterirdischen oder Möncken wohnen, die sich in früheren Zeiten auch oft im Dorfe gezeigt haben. Häufig hat man sie auf dem Rummelsberge groß Tafel halten sehen.
Eines schönen Tages, als sie wieder einmal eine lange Tafel gedeckt hatten, kam ein Knabe aus Peckatel dort vorbei. Neugierig trat er näher und sah sich mit kindlicher Lust die schönen Sachen auf dem Tische an. Die zierlichen Messerchen gefielen ihm so gut, dass er eines an sich nahm und damit nach Hause eilte. Hier zeigte er es dem Vater und erzählte, wie er dazu gekommen war.
Der Vater aber, der wußte, dass es nicht gut sei, die Unterirdischen zu foppen oder gar zu bestehlen, und auch, dass die Tafel nicht eher wieder verschwinden könnte, bis das Messerchen zurück sei, befahl dem Knaben mit ernster Miene, es wieder dorthin zu tragen, wo er es fortgenommen. Der Knabe gehorchte, und alsbald war die Tafel verschwunden.

Noch viele Geschichten werden von den Möncken erzählt, wodurch es aber gekommen, dass die Unterirdischen den Verkehr mit den Menschen gänzlich abgebrochen, erzählt diese:

Häufig soll es vorgekommen sein, dass die Mönken ihre Kinder zu den Dorfbewohnern gebracht und sich dafür ein Menschenkind genommen haben. Dies geschah gewöhnlich des Nachts und wenn niemand in der Stube war.
Eines Morgens nun hatte wieder einmal eine Frau in Peckatel das Unglück gehabt, statt ihres lieblichen, kräftigen Kindes ein solches Wechselbalg in der Wiege vorzufinden. Aus Furcht vor weiterem Unglücke quälte sie sich etliche Jahre mit dem Kinde, das weder wuchs noch gedieh.
Eines Tages bat das Kind seine Pflegemutter, sie solle ihm einmal etwas zeigen, das es noch nie gesehen hätte.
Da nahm die Frau ein Ei, zerschlug es und richtete es an, wie es bei den Bauersleuten Sitte ist. Dann reichte sie dem Kinde die Speise. Der kleine Unterirdische aber wollte sie nicht essen, stieß sie zurück und rief: "Ick bün so old as böhmen Gold, äverst sowat hev ick min Lebtag nich sein!"
Da wurde die Frau böse und züchtigte das Kind. In der Nacht darauf holten dieMönken das Kind und haben dann auch nie wieder eines gebracht und sich nicht mehr von den Menschen sehen lassen.

2012/05/02

Die Watermöhm

In der Elde bei Slate, in der Nähe von Parchim, wohnt die "Watermöhm".
Der Pastor ging eines Abends am Eldeufer spazieren, da hörte er eine dumpfe Stimme aus dem Wasser rufen: "De Stunn is dor, aewer de Knaw noch nich."*
Dem Pastor wurde graulich zumute, und er kehrte nach dem Dorfe um. Da begegnete ihm ein Knabe, der auf seine Frage, wohin er wolle, sagte, er wolle am Ufer Schnecken und Muscheln sammeln.
"Tu das nicht", sagte der Pastor, "da hast du einen Schilling, geh und hol' mir aus meinem Haus die Bibel, die dort auf dem Tische liegt."
Der Knabe lief eiligst fort und kam bald mit der Bibel zurück, als der Pastor schon das Dorf erreichte.
"Jetzt geh ich ans Wasser", sagte der Knabe.
"Nicht doch", versetzte der Pastor und gab ihm nochmals eine Münze, "geh und laß' dir einen Krug Bier** geben."
Der Knabe trank das Bier und fiel tot um. Die Stunde war da, und der Pastor hatte ihn nicht vor seinem Schicksal bewahren können.

* Die Stunde ist da, aber der Knabe noch nicht.
**Aufgrund schlechter Wasserqualität war Bier oftmals das Getränk für alle Altersklassen