SCHÖN, DASS SIE REINSCHAUEN ...
... hier erscheinen in unregelmässiger Folge Heiteres, Albernes, aber auch bissige Satire















2012/07/24

Enten auf der Flucht

Ich war junge Schwäne fotografieren, ziemlich dicht dran.  
Wunderte mich schon, dass die Schwänin so 
gelassen bleibt, da fängt sie plötzlich an zu 
fauchen. Jedoch nicht meinetwegen, sondern ... 
... um diese Kollegin zu vertreiben. Die drehte sofort ab ...

 ... so schnell, dass der Nachwuchs kaum folgen konnte.


2012/07/09

Mal wieder ein paar Witze

Die Lehrerin ermahnt die 3. Klasse eindringlich, jeden Tag ein gutes Werk zu tun und einen Menschen glücklich zu machen. Nach der Schule führt Klein Fritzchen den Schäferhund aus, der heftig an der Leine zerrt. Da kommt Frau Schulze aus dem Haus, eine ältere Dame, und jammert: "Oh je, schon so spät, ich werde den Bus verpassen." Da biegt der Bus auch schon um die Ecke. Fritzchen hat den rettenden Gedanken, den Hund von der Leine zu lassen, und lange hat man die gute Frau nicht so spurten sehen. Sie rettet sich in den Bus, und die Tür schließt sich vor dem Hund, kurz bevor er zuschnappen kann. Fritzchen ist stolz auf seine gute Tat.

Am nächsten Tag prügelt sich Fritzchen auf dem Schulhof mit Maik. Sie haben viele Zuschauer, und Fritzchen trägt den Sieg davon. Die Lehrerin macht ihm nach der Pause Vorhaltungen, bezüglich guter und schlechter Taten. Fritzchen ist sich keiner Schuld bewußt: "Aber ich habe doch jemanden glücklich gemacht! Sie hätten sehen sollen, wie sich Maiks kleiner Bruder gefreut hat!"

Nach der Schule hat Lolita Kopfschmerzen und ist gereizt. "War es denn heute so schlimm in der Schule?" fragt die Mutter. "Ätzend! Musik und Zeichnen sind ausgefallen, und stell dir vor, dafür hatten wir drei Stunden Englisch!"  "Dann stell dir mal vor, wie die Engländer leiden müssen", erwidert die Mutter, "die haben es den ganzen Tag!"

Vater und Sohn fahren mit dem Zug.  Die Landschaft zu betrachten, wird dem Jungen schnell langweilig, und Papa muss sich etwas einfallen lassen. Da nimmt er dem Sohn die neue Mütze vom Kopf und tut, als würfe er sie aus dem Fenster werfen. Wenig später zaubert er sie aus der Gepäckablage. Der Junge ist begeistert, dass sein Vater hexen kann, reisst sich die Mütze nochmals vom Kopf, ruft: "Zaubere noch einmal, Papa!" und wirft sie aus dem Zugfenster.

Die Everts sitzen gemütlich beim Fernsehabend, doch immer wieder ruft die kleine Emma nach der Mutter. Sie kann nicht schlafen, ihr ist so warm, sie hat Hunger, sie muss mal. Mutter Evert hat bisher kaum etwas vom Film mitbekommen und sagt gereizt: "Wenn du noch einmal Mami rufst, setzt es was!" Kaum sitzt sie wieder auf dem Sofa und kuschelt sich an Vater Evert, da erschallt es laut und deutlich: "Frau Evert, kann ich was zu trinken haben?"

2012/07/04

Der Kritzenower Mönkenberg

Sage aus Mecklenburg



Südöstlich von dem Dorfe Kritzenow, ungefähr dreiviertel Meilen von Rostock entfernt, liegt ein Berg, der Mönken- oder Hexenberg genannt wird. Darin wohnten Zwerge, ein harmloses Völkchen, welche mit den Menschen in Frieden lebten. Oft erwiesen sie sich dienstfertig, reizte man sie aber, mußte man ihre Rache fürchten.
Diese Unterirdischen brauten ein gutes Bier, doch die Braugerätschaften holten sie sich des Nachts aus einem benachbarten Bauernhause. Den Bauern versorgten sie zum Dank mit dem Getränk und verhalfen ihm auch sonst zu Wohlstand.
Am Mönkeberge liegt ein großes Torfmoor, dicht mit Holz und Busch bewachsen. Hier hütete die Jugend des Dorfes nach damaliger Sitte des Nachts die Pferde.Das Knallen der Peitschen in der Nacht war nun den Unterirdischen sehr zuwider, und sie hatten es schon oft merken lassen, dass sie sich gestört fühlten.
Unter den Knaben war einer besonders keck und mutwillig; dieser versuchte fortwährend, die Unterirdischen zu ärgern. Als er in einer hellen Mondnacht wieder nach Herzenslust mit der Peitsche knallte, kam ein kleines Männchen auf ihn zu mit einem vergoldeten Silberbecher in der Hand, und bot ihm einen Trunk daraus an. Der Hirtenknabe ergriff den Becher, aber da er nichts Gutes vermutete, trank er nicht, sondern riss sein Pferd herum und ritt davon. Der Unterirdische eilte ihm hinterher, aber an einem Kreuzweg* konnte er nicht weiter und musste unverrichteter Dinge umkehren.
Der Knabe, der sich immer noch verfolgt wähnte, hielt nicht eher an, als bis er in dem Kirchdorfe Biestow war. Den Becher hielt er noch in der Hand, aber der größte Teil des Inhalts war verschüttet. Einige Tropfen hatten den Schweif des Pferdes getroffen, und nun zeigte sich die Beschaffenheit des Trunkes: die Haare waren verbrannt.
Der Knabe war froh, diser Gefahr entronnen zu sein, dankte Gott und schenkte den Zwergenbecher der Kirche zu Biestow, wo er lange Zeit zu besehen gewesen ist.


*Wegkreuzungen stellten wegen des Kreuzsymbols im alten Zauberglauben für Hexen und Geister ein unüberwindliches Hindernis dar