SCHÖN, DASS SIE REINSCHAUEN ...
... hier erscheinen in unregelmässiger Folge Heiteres, Albernes, aber auch bissige Satire















2012/03/12

Witze





Kaffeezeit bei Schulzes. Der mopsige Paul:"Kann ich noch mehr Kuchen haben?" Die Mutter legt ihm zu dem ersten ein weiteres Stück auf den Teller. Paul guckt den Kuchen an und wartet.
"Nun", sagt die Mutter, "warum isst du nicht?"
Paul druckst erst herum, dann sagt er: "Ich möchte vier Stücke."
"Kannst du haben", sagt die Mutter, nimmt das Messer und teilt jedes Stück in der Mitte durch.


Maximilian erzählt in der Schule: "Mein Papa hat ein neues Auto."
Der Lehrer: Da ist dein Vater sicher stolz auf den schönen neuen Wagen."
"Ja, er hat die ganze Nacht in der Garage verbracht. Das Auto hat jetzt eine noch schönere Farbe und auch neue Nummernschilder!"

In der Schule werden die Sinnesorgane behandelt. Der Lehrer fragt: "Wozu sind die Ohren notwendig?"
Klein Fritzchen: "Damit wir sehen können."
"Unsinn, Fritzchen, mit den Ohren kann man doch nicht sehen."
"Das nicht, aber sonst würde uns die Mütze über die Augen rutschen."

In der Grundschule. Der Lehrer erklärt den Kindern, dass es nicht schön ist, sich selbst zu loben: "Eigenlob stinkt".
Da meldet sich Sofia: "Herr Müller, Ronny lobt sich."

Ein kleines Mädchen steht laut heulend auf der Straße. Da fragt eine ältere Dame: "Warum weinst du denn so sehr, meine Kleine?"
"Ich brauche fünf Euro, damit ich zu meiner Familie kann!" Die Dame nestelt schon mitleidig an ihrem Täschchen, fragt aber: "Wo ist denn deine Familie?"
"Im Kino!"

Ricardo konnte wegen furchtbarer Bauchschmerzen leider die Mathearbeit nicht mitschreiben. In der nächstan Stunde ist Schwimmen, und es geht ihm urplötzlich wieder gut.
Der Lehrer sagt: "Du kannst nicht Schwimmen gehen, wegen deinen Bauchschmerzen."
Ricardo darauf: "Oooch, ich kann ja auf dem Rücken schwimmen."

2012/03/06

Die Kemlade - Sage aus Mecklenburg

Bei Barkow liegt ein kleiner See, die Kemlade* genannt. Bei niedrigem Wasserstande werden eine Menge Pfähle sichtbar, die Reste einer mittelalterlichen Wohnstätte.

Hier war vor Jahrhunderten ein Dorf, das gehörte Herrn Kramon. Er gebärdete sich als frommer Mann, machte Schenkungen an Kirchen und Klöster und liess in Barkow, das keine Kirche hatte, eine Kapelle bauen. In Wirklichkeit war er jedoch ein böser Mensch und ein hartherziger und grausamer Herr für seine Leibeigenen.

Als diese einst um Brot schrien, liess er sie in eine Scheune sperren und legte mit eigener Hnad Feuer daran. Als die Verbrennenden schrien und stöhnten, höhnte er: "Hört, wie die Ratten schreien, die mein Korn stehlen wollten!"

Nicht lange aber, nachdem die Scheune niedergebrannt war, wurde das Gut von einer Unzahl an Ratten heimgesucht. Um ihnen zu entfliehen, liess er sich eine Kemlade in den See bauen, doch die Ratten schwammen hinüber und liessen ihm keine Ruhe und nichts zu beißen. So floh er endlich und verließ das Land seiner Väter.

*Kemlade hier: Mittelalterliches turmartiges Wohnhaus adliger Familien, das in ein Gewässer oder Moor gebaut wurde (später wurden auch hofseitige Anbauten der bürgerlichen Giebelhäuser als Kemladen bezeichnet)

2012/03/02

Gemeingefährliche Busfahrer

Wenn ich bei uns den Stadtbus benutze, sitze ich am liebsten vorn rechts; schräg hinter dem Fahrer. Man hat einen super Überblick, und da ich sowieso in Gedanken mitchauffiere, bietet sich das einfach an. Seit vorgestern denke ich aber ernsthaft darüber nach, das nicht mehr zu tun. Ich habe schon so viele Beinahe-Unfälle gesehen, dass man sicher ruhiger fährt, wenn man hinten sitzt und sich überraschen lässt, wenn es knallt.

Besonders macht mir zu schaffen, dass die Busfahrer offensichtlich nicht wissen, dass Fußgänger, die in derselben Richtung unterwegs sind, ebenfalls „Grün“ haben. Immer an derselben (stinknormalen) Ampelkreuzung passiert es, dass der links abbiegende Bus die Fußgänger einfach ignoriert. Einmal wurde eine Oma fast umgefahren, und als ein Fahrgast den Busfahrer darauf hinwies, dass sie Grün hätte, brüllte der (vorher schon hochrote und stets cholerische) Fahrer: „Die hat kein Grün!“ Ein Blick nach links hätte ihm gezeigt: sie hatte grün.

Vorgestern nun ein ansonsten vernünftiger, freundlicher Busfahrer, dieselbe Kreuzung, dieselbe Situation. Fußgänger hat gerade Mittelstreifen überquert und will die 2. Fahrbahn betreten, Bus fährt unbeirrt weiter, hätte den konsterniert stoppenden Mann fast gestreift. Busfahrer zuckt keine Wimper, nimmt keine Notiz. Ich konnte es nicht fassen!

Hinzu kommen unzählige Situationen, wo es um ein Haar zu Sachschaden gekommen wäre. Fazit: Vorn sitzen ist nichts für meine Nerven.

Kommunalverwaltung war 1925 genauso sparsam wie heute

Stralsunder Seebadeanstalt 1927






Zeitungsbeitrag aus "Der Vorpommer" von Sonntag, 24. Mai 1925

Wannseebad Berlin - Seebad Stralsund Wer die letzten Berliner Zeitungen fleißig studiert hat, der bleibt immer und immer wieder bei einem Artikel hängen - Ausbau des Wannseebades Berlin. Kurkapelle, Rundfunk und Hundezwinger, Wäscheausgabe, Schwimmlehrer und 18 Wasserleitungen für Trinkwasser, Aufbewahrungsort für Fahr- und Motorräder. Belehrungsstunde und ein halbes Dutzend Bademeister usw. usw. - Alles durch den Magistrat und auf Kosten des Magistrats, alles für ein Freibad, wo bekanntlich wenig Einwohner sind!!!

Und Stralsund?? Oho - wir haben auch etwas! Rundfunk und Hundezwinger wären sehr schön, sind aber zu entbehren, Kurkapelle kann man auch noch verschmerzen! Nun aber, was wir haben? Eine Wäscheausgabe, aber nicht etwa vom Magistrat angelegt, sondern vom Pächter! Auch ein Schwimmlehrer ist vorhanden, aber nicht etwa vom Magistrat verpflichtet worden, sondern vom Pächter! Auch ein Aufbewahrungsort für die Fahrräder ist angelegt, aber natürlich durch den Pächter!

Nun das, was wir nicht haben, aber noch bekommmen. Ein Sonnenbad, aber nicht etwa durch den Magistrat, nein. Die Liegestühle und alles auf Kosten des Pächters. Auch ein Sport- und Spielplatz für die Jugend wird angelegt! Aber Reck, Barren, Sprunggestelle liefert nicht etwa der Magistrat, nein der Pächter schafft alles auf seine Kosten an! Eine Küche ist bereits eingebaut worden, aber selbstverständlich vom Pächter! Das alles haben oder bekommen wir! Nie zu vergessen: alles durch den Pächter!


Nun aber, was haben wir nicht, obwohl es unbedingt vorhanden sein müßte? In erster Linie fehlt uns eine Wasserleitung! Bei Unglücksfällen, welcher Art sie auch sein mögen, soll der Pächter die erste Hilfe erbringen, den ersten Notverband anlegen. Woher er aber das Wasser nimmt, um Wunden vorschriftsmäßig auszuwaschen, ist dem Magistrat gleichgültig! Oder verlangt die Stadtverwaltung etwa, daß der Pächter auch noch die Wasserleitung auf eigene Kosten anlegt??


Wir Stralsunder Bürger wissen, was der Pächter alles getan hat und noch tut! Und der Magistrat? Oho, der weiß es auch! Der verlangt aus lauter Dank mehr Pacht!!! Ein Antrag des Pächters auf Verlängerung der Pachtzeit ist abgelehnt!!! Wie soll der arme Kerl sein Geld, das er zum Wohle der ganzen Stadt in dies Unternehmen steckt, wiederbekommen, wenn ihm die Verlängerung der Pachtzeit versagt wird und der Pachtzins immer höher geschraubt?? Hat sich der hohe Magistrat das schon einmal durch den Kopf gehen lassen? Wir Stralsunder Bürger wissen, was wir dem Pächter schuldig sind, und werden daher auch geschlossen für ihn und unser Seebad einstehen!

Bett okkupiert


Und ich?
Zusammengerollt in der Mitte?