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... hier erscheinen in unregelmässiger Folge Heiteres, Albernes, aber auch bissige Satire















2011/10/26

Der Damhirsch und der Mistkäfer

Es war einmal ein Mistkäfer, der war traurig, denn er war sehr einsam und litt bitteren Hunger. Und wie er nun auf einem Waldweg saß und sein Elend beweinte, kam ein Damhirsch angelaufen. Er machte bei dem Käfer halt, denn er war am Ende seiner Kraft. „Mistkäfer, rette mich," keuchte er mit letztem Atem, „die Jäger sind hinter mir her. Wenn du mir hilfst, will ich dir zum Dank einen Haufen machen, dass du dein Lebtag genug hast."

Und der Mistkäfer blickte auf die Wampe des Hirsches, die beinahe bersten wollte, denn er hatte sich den Bauch im halbreifen Kornfeld vollgeschlagen. So fiel ihm das Laufen, ja selbst das Luftholen schwer.

„Ja," sagte er, „ich will dir helfen, dich zu retten. Mach einen Haufen, so wirst du dich erleichtert fühlen und den Jägern entkommen."

Der Hirsch tat, wie ihm geheißen, und lief auf flinken Hufen davon. Den Jägern mit ihrem müden Pferden gelang es nun nicht mehr, ihn einzuholen.

Der Mistkäfer aber lebte von nun an im Überfluß: er aß sich richtig satt, nahm sich eine Frau und zog zahlreiche gesunde und kräftige Kinder groß.

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